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Beurteilung der Biosicherheit von Futtermitteln: ein entscheidendes Element jedes umfassenden Biosicherheitsprogramms

In dieser Artikelreihe werden wir einige wichtige Krankheitsübertragungen besprechen, die in der Futtermittellieferkette aufgetreten sind, und die Merkmale eines umfassenden Biosicherheitsprogramms für Futtermittel erläutern, das die Biosicherheit von Futtermittelzutaten ebenso wie die Futterherstellungs- und Lieferprozesse berücksichtigt.

Die Grundlage eines effektiven Biosicherheitsprogramms für Futtermittel erfordert ein Verständnis der Kreuzkontamination und des Überlebens von Krankheitserregern in jedem Segment der Futtermittellieferkette. Dies umfasst: 1) die Herstellung und Lieferung von Futtermittelbestandteilen und 2) die Herstellung und Lieferung von Futtermitteln. In dieser Artikelreihe werden wir untersuchen, wie die Krankheitsübertragung durch die Futtermittellieferkette in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat. Außerdem werden wir die Merkmale eines umfassenden Biosicherheitsprogramms für Futtermittel erläutern, das die Biosicherheit von 1) Futtermittelbestandteilen, bevor sie zum Futtermittelhersteller gelangen, und 2) die Futterherstellungs- und Lieferprozesse berücksichtigt.

Biosicherheit von Futtermittelbestandteilen & Futtermitteln: Eine kurze Geschichte der Biosicherheitsprogramme in Schweinebetrieben in den letzten Jahren

Futtermittel sind bezüglich der Menge und der Kosten das bedeutendste Produktionsmittel für die Schweineproduktion. In der Regel gelangen sie jedoch mit minimalen oder ganz ohne Biosicherheitsmaßnahmen in den biologisch sicheren Produktionsbereich. Es ist wichtig darauf hinzuweisen, dass die überwiegende Mehrheit der Futtermittel wahrscheinlich frei von Krankheitserregern ist. Und selbst wenn sie vorhanden sind, dürften sie wohl nicht in ausreichender Menge oder in infektiöser Form vorliegen, um Krankheiten hervorrufen zu können. Das bedeutet, dass die meisten der Milliarden Kilogramm Futtermittel, die jedes Jahr von Schweinen auf der ganzen Welt verzehrt werden, unbedenklich verzehrt werden können, ohne dass das Risiko einer Krankheitsübertragung besteht. Es ist jedoch ebenso wichtig festzustellen, dass die Folgen katastrophal sein können, wenn in seltenen Fällen eine ausreichende Menge an infektiösem Material vorhanden ist! Schließlich ist es wichtig zu wissen, dass bei epidemischen Ausbrüchen das Risiko einer Krankheitsübertragung durch Futtermittel größer wird, wenn die Zahl der Infektionserreger in der Umgebung deutlich steigt.

Nach der Einschleppung und Übertragung von PEDV in und innerhalb der nordamerikanischen Schweinebetriebe, die in den Jahren 2013 und 2014 zu einer Epidemie von PEDV-Ausbrüchen führte, richtete man sein Augenmerk auf die Biosicherheit von Futtermitteln und Futtermittelbestandteilen. Obwohl es schwer zu überprüfen war, wurde in den ersten Monaten der Epidemie in den Vereinigten Staaten häufig vermutet, dass Futtermittel für die Übertragung der Krankheit verantwortlich waren. Als die Krankheit schließlich Anfang 2014 in die kanadische Schweinepopulation eingetragen wurde, konnte man die Indexfälle direkt mit einem kontaminierten Futtermittelbestandteil in Verbindung bringen, der aus den Vereinigten Staaten importiert worden war. Die Übertragung durch die Kontamination von Futtermittelbestandteilen und Futtermitteln wurde von kanadischen Forschern gut dokumentiert. Die anschließende Akzeptanz der Futtermittel als Übertragungsweg in der nordamerikanischen Industrie führte zu einer intensiven Zusammenarbeit zwischen den Herstellern von Futtermittelbestandteilen, der Futtermittelindustrie und Schweinegesundheitsexperten, um die Risiken für Schweine und Schweineproduzenten zu minimieren. Seit 2014 führten Forscher des akademischen und des privaten Sektors als Folge dieser Ereignisse viele wissenschaftliche Studien durch, in deren Mittelpunkt das Überleben von Krankheitserregern in Futtermitteln und Futtermittelbestandteilen sowie die Wirksamkeit verschiedener Eindämmungsstrategien (d. h. Biosicherheits- und Dekontaminationsstrategien) stand.

Das Risiko der Übertragung eines Krankheitserregers über die Futtermittellieferkette hängt von den folgenden Faktoren ab:

  1. der Kontamination des Futtermittelbestandteils oder des Futtermittels mit infektiösen Krankheitserregern,
  2. der Menge der infektiösen Krankheitserreger zum Zeitpunkt der Kontamination,
  3. den Überlebenschancen der Krankheitserreger nach der Kontamination bei einer infektiösen Form und
  4. der Menge der infektiösen Krankheitserreger zum Zeitpunkt der Aufnahme durch einen empfänglichen Wirt.

Die Wissenschaftler, welche die Krankheitsübertragung durch Schweinefutter untersuchten, unterstützten die Auffassung, dass ein umfassendes Biosicherheitsprogramm für landwirtschaftliche Betriebe eine Bewertung der gesamten Futtermittellieferkette beinhalten muss, um die Gefahren zu identifizieren und zu thematisieren, damit die Übertragung von Krankheitserregern aufgrund von kontaminierten Futtermittelbestandteilen oder Verunreinigungen während des Futtermittelherstellungs- und Lieferprozesses verhindert werden kann.

In den nächsten beiden Artikeln dieser Reihe werden wir unser Augenmerk auf die Biosicherheit der folgenden Punkte richten: 1) die Lieferkette der Futtermittelbestandteile (d. h. Vorproduktion) und 2) den Teil der Lieferkette, der die Futtermittelherstellung und den Vertrieb umfasst (d. h. Produktion und Nachproduktion), so wie dies unten definiert und in Abbildung 1 zusammengefasst wird.

Lieferkette für Futtermittelbestandteile

Vorproduktionsphase: Risiko abhängig von der Art der Futtermittelbestandteile (tierischen und nicht tierischen Ursprungs) und dem Infektionsstatus der Futtermittelbestandteile beim Eingang

Herstellung und Vertrieb von Futtermitteln

Produktionsphase: Risiko der Kreuzkontamination und des Überlebens von Krankheitserregern während der Annahme, Lagerung und Herstellung des Futters

Nachproduktionsphase: Risiko der Kreuzkontamination und des Überlebens von Krankheitserregern während des Vertriebs des Futters an den landwirtschaftlichen Betrieb und der Rückkehr zum Futtermittelhersteller.

Abbildung 1: Flussdiagramm der Futtermittelversorgungskette. Quelle: Universität von Minnesota (2014 Snider) Risikobewertung

Abbildung 1: Flussdiagramm der Futtermittelversorgungskette. Quelle: Universität von Minnesota (2014 Snider) Risikobewertung

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