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EU: kurzfristige Aussichten für die Schweinefleischmärkte – Frühjahr 2020

Trotz der hohen Preise wird die Schweinefleischproduktion aufgrund der Umweltauflagen und des ASP-Risikos nur begrenzt wachsen. Wegen Covid-19 könnte der Transport von lebenden Tieren eingeschränkt werden.

28 April 2020
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Trotz hoher Preise nur geringes Wachstum der EU-Produktion im Jahr 2020

Der EU-Bestand ging 2018 aufgrund der niedrigen Preise, der Gefahr der Afrikanischen Schweinepest (ASP) sowie verschiedenen Umweltauflagen um 3 % zurück. Die seit April 2019 verzeichneten hohen Preise bremsten diesen Trend, sodass sich die Bestandszahlen in Europa im Jahr 2019 dank des Wachstums in ES (+3 %) und NL (+8 %) und trotz der Rückgänge in DE (-3 %), FR (-3 %) und HU (-11 %) stabilisierten (+0,4 % gegenüber dem Vorjahr).

Im Jahr 2020 dürfte die EU-Schweinefleischproduktion leicht wachsen, da die anhaltende Exportnachfrage aus Asien, insbesondere China, die Preise hoch hält und höhere Schlachtgewichte begünstigt. Wachstumstreiber wird vor allem ES sein, das die Chancen in China nutzt. Die spanischen Schweinefleischausfuhren nach China verdoppelten sich im Jahr 2019. Gemessen an der Zahl der Schlachtungen wird sich ES 2020 an die Spitze der EU-Produzent setzen, nicht jedoch in Bezug auf das Volumen, da die Schlachtgewichte niedriger sind als in DE. Covid-19 dürfte den Schweinefleischmarkt nicht wesentlich beeinträchtigen, abgesehen von einigen spezifischen Produkten für das Gaststättengewerbe (wie etwa Spanferkel zum Braten in ES, PT).

Quelle: GD Landwirtschaft und ländliche Entwicklung

Quelle: GD Landwirtschaft und ländliche Entwicklung

EU-Preise bleiben 2020 dank der starken globalen Nachfrage hoch

Der Anstieg der chinesischen Importe im Jahr 2019 brachte die EU-Preise für Schweinefleisch im Dezember auf fast 200 EUR/100 kg (+45 % im Jahresvergleich). Seitdem bewegen sich die Preise oberhalb von 180 EUR/100 kg. Die Schlachtkörperpreise reagierten leicht auf die Covid-19-Krise, dürften aber auf einem hohen Niveau bleiben, während die chinesische Nachfrage trotz des Nachfragerückgangs im Gaststättengewerbe anhält. Das Hauptrisiko ist und bleibt die Ausbreitung der ASP in der EU.

Es wird erwartet, dass der sichtbare Pro-Kopf-Verbrauch 2020 auf 32,5 kg sinken wird (0,7 kg weniger als im Vorjahr), da die hohen Preise den Verzehr anderer Fleischsorten, insbesondere Geflügel, begünstigen.

Verstärktes Wachstum der EU-Schweinefleischexporte im Jahr 2020

Die EU-Schweinefleischexporte stiegen 2019 um 17 % (-5 % im Vereinigten Königreich, +25 % in anderen Ländern), angetrieben von der Nachfrage aus China, dessen Anteil an den EU-Schweinefleischexporten sich auf 36 % verdoppelte. Dagegen gingen die Lieferungen an andere wichtige Handelspartner deutlich zurück: Südkorea (-22 %), Philippinen (-24 %), USA (-24 %) und Ukraine (-18 %); während in Japan, Australien und Hongkong leichte Zuwächse verzeichnet wurden. Das wichtigste Exportziel der EU für Schweinefleisch nach China war 2019 das Vereinigte Königreich (Anteil 22 %).

Im Jahr 2020 dürfte die chinesische Nachfrage anhalten, während die Gesamtexporte der EU voraussichtlich deutlich zunehmen werden (+12 %).

Chinesische Nachfrage nach Schweinefleisch nimmt 2020 weiter zu

China ist weiterhin bemüht, sich von der ASP zu erholen, die seine Schweinebestände dezimiert hat, doch die Erholung wird sich wahrscheinlich infolge der Covid-19-Krise verzögern. Im Jahr 2020 dürfte die chinesische Produktion weiter zurückgehen (die Experten erwarten einen Rückgang von 15-25 % gegenüber dem Vorjahr), weshalb die riesige Versorgungslücke, die nicht durch das verfügbare Angebot an den Weltmärkten gedeckt werden kann, bestehen bleibt.

20. April 2020/ Europäische Kommission/ Europäische Union.
https://ec.europa.eu/

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