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Copa-Cogeca fordert umgehende Maßnahmen zur Verbesserung der Lage des vom russischen Einfuhrverbot hart getroffenen Schweinefleischsektors

Wenn sich die Lage nicht entschärft, muss den Mitgliedstaaten erlaubt werden, ihre Exportzertifikate mit den russischen Behörden zu verhandeln, um den Handel mit Schweinefleisch wieder anlaufen zu lassen.

23 Juli 2015
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Copa-Cogeca hat den EU-Kommissar Phil Hogan in einem Schreiben aufgefordert, umgehend gezielte Maßnahmen zur Unterstützung des EU-Schweinefleischsektors zu ergreifen, um die schweren Folgen des russischen Einfuhrverbots für Schweinefleisch aus Europa auszugleichen.

Copa-Präsident Albert Jan Maat betonte: „Auf dem EU-Schweinefleischmarkt ist die Lage äußerst schwierig. Dies geht zum Teil auf die Ende Januar 2014 verhängten Einfuhrbeschränkungen Russlands zurück. Damals verbot Russland nach dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Polen und einigen Ländern des Baltikums die Einfuhr von Schweinen und fast allen Schweinefleischerzeugnissen (96 %) aus der gesamten EU (SPS-Embargo). Im August desselben Jahres verhängten die russischen Behörden infolge eines politischen Streits zwischen der EU und Russland ein neues Paket von Importeinschränkungen, das bis 2016 verlängert wurde."

„Der EU-Schweinesektor wurde infolgedessen von den ungerechtfertigten, unverhältnismäßigen Einfuhrbeschränkungen Russlands schwer in Mitleidenschaft gezogen, denn Russland war unser wichtigster Exportmarkt. Trotz der Einführung der privaten Lagerhaltung liegen die Preise auf kritisch niedrigem Niveau. Dies hat bedeutende Auswirkungen auf die Gewinnspannen und die Bestandsfähigkeit der Erzeugerbetriebe. Die Lage auf dem Schweinefleischmarkt ist unerträglich und zwingt einige Erzeuger zur Geschäftsaufgabe. Dies ist gerade angesichts der erwarteten langfristigen Steigerung der Nachfrage besonders besorgniserregend. Die Kommission ist für diese Situation zuständig und muss unverzüglich tätig werden. Wenn sich die Lage nicht entschärft, muss den Mitgliedstaaten erlaubt werden, ihre Exportzertifikate mit den russischen Behörden zu verhandeln, um den Handel mit Schweinefleisch so zeitnah wie möglich wieder anlaufen zu lassen“, so Maat.

Cogeca-Präsident Christian Pèes sagte seinerseits: „Wir appellieren insbesondere an die EU, die Verhandlungen mit Russland zur Aufhebung der Anfang 2014 verhängten SPS-Einschränkungen für EU-Schweinefleischexporte zu intensivieren. Hierdurch könnten die Exporte nach Russland für manche Produkte wie genießbare Schlachtnebenerzeugnisse und Speck wieder aufgenommen werden. Diese waren nicht in der allgemeinen Liste der vom Embargo betroffenen Produkte aufgeführt, welche infolge der politischen Auseinandersetzung zwischen der EU und Russland erstellt worden war. Unserer Ansicht nach ist es von zentraler Bedeutung, alternative Absatzmärkte zu erschließen und die lange Liste von SPS- und bürokratischen Hemmnissen anzugehen, die in Drittländern wie Russland, Weißrussland, Japan etc. bestehen, von denen einige – wie Südkorea, Peru oder Kolumbien – Freihandelsabkommen mit der EU haben. Wir fordern zudem gezielte Maßnahmen in den am schwersten vom Embargo betroffenen Regionen.“

Freitag, 17. Juli 2015/ Copa-Cogeca/ Europäische Union.
http://www.copa-cogeca.be

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