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Woher weiß ich, ob meine Jungsauen wirklich vor PRRS geschützt sind?

Welche Tests sollte man unter Berücksichtigung ihrer Einschränkungen durchführen und welche Haltungspraktiken sollte man zur Erhöhung der Sicherheit einsetzen?

Grafik 1: Reaktion des Immunsystems auf eine mit dem PRRS-Virus infizierte Sau (Lépez and Osorio, 2004)

Grafik 1: Reaktion des Immunsystems auf eine mit dem PRRS-Virus infizierte Sau (Lépez and Osorio, 2004)

Die Antwort ist nicht so einfach. ELISA- und PCR-Ergebnisse sind nicht 100 % eindeutig, weshalb bestimmte Haltungspraktiken, die in diesem Artikel diskutiert werden, zu verfolgen sind, um einen zusätzlichen Schutz zu bieten.

Seit PRRS zum ersten Mal unsere Betriebe erreichte, sind mittlerweile einige Jahre vergangen. Durch das Ausprobieren verschiedener Kontrollstrategien haben wir festgestellt, dass die Krankheit nicht ausschließlich durch den Einsatz von Impfstoffen bekämpft wird. Vielmehr müssen wir Haltungspraktiken verfolgen, die das Virus in allen Bereichen des Betriebs eliminieren. Dazu zählt die Vermeidung des Eintrags von Viren in den Wartestall der tragenden Sauen, der zu Fortpflanzungsproblemen führen würde, und die Vermeidung der Produktion virämischer Ferkel, die später Probleme in den Mastphasen hervorrufen würden. Ein Bereich der Tierhaltung, dem man aufgrund seiner Bedeutung für die Aufrechterhaltung der Stabilität während der Trächtigkeit immer die größte Aufmerksamkeit gewidmet hat, ist die Einführung von Jungsauen.

Wenn Ersatztiere aus einer externen Quelle kommen, stellt die Einführung von PRRS-negativen Tieren in den Betrieb sicher, dass kein neuer Virusstamm in den Betrieb eindringen und die gesundheitliche Stabilität stören kann, aber gleichzeitig stellt es eine Herausforderung dar, ein angemessenes Akklimatisierungsprogramm zu befolgen. Wenn ein stabiler Betrieb seine eigenen Ersatztiere aufzieht, besteht die Gefahr, dass er mit der Zeit negativ wird, was das Risiko einer erneut auftretenden Instabilität erhöhen würde. Die Lösung für diese Probleme besteht darin, ein Akklimatisierungsprogramm zu entwickeln und umzusetzen, das entweder durch Kontakt mit dem im Betrieb zirkulierenden Virus oder durch den Einsatz von Impfstoffen (oder einer Kombination aus beidem) dafür sorgt, dass Jungsauen Immunität gegenüber der Krankheit entwickeln, sich nach dem Kontakt mit dem Virus stabilisieren und die Phase des Ausscheidens überwinden. Somit stellt die Einführung von Jungsauen in die Warte- oder Zuchtställe des Betriebs keine Gefahr für die Aufrechterhaltung der Stabilität dar. Aber wenn diese Strategien verwendet werden, gibt es immer Zweifel: Sind die Ersatztiere, die ich einführe, wirklich geschützt? Können wir sicher sein, dass sie aufgehört haben das Virus auszuscheiden, wenn sie mit den anderen Sauen in Kontakt kommen?

Die auf Betriebsebene verfügbaren Verfahren zur Anzeige der Produktion von Antikörpern (ELISA-Testverfahren) ermöglichen es nicht, die erhaltenen Ergebnisse auf das Schutzniveau zu beziehen (Lépez, 2007), sondern weisen nur darauf hin, dass es einen Kontakt mit dem Virus gab. Auf experimenteller Ebene gibt es andere Verfahren, die uns Informationen darüber geben, ob die zelluläre Immunität entwickelt wurde, und wieder andere, die uns wissen lassen, ob die Tiere das Virus seroneutralisieren können, wobei uns beide Ergebnisse mehr über das reale Schutzniveau sagen. Aber leider sind diese Verfahren teuer und aufwändig, weshalb sie nicht häufig zum Einsatz kommen. Mit den ELISA-Testverfahren ist das zusätzliche Problem verbunden, dass wir angesichts der Empfindlichkeit des Verfahrens einen (kleinen) Prozentsatz von Tieren finden können, die trotz Kontakt mit dem Virus ein negatives Ergebnis (falsch negative Ergebnisse) zeigen. Daher führen wir in der Praxis an einem Großteil der Jungsauen eine serologische Untersuchung mit einem ELISA-Test durch. Wir möchten sehen, dass die Gruppe tatsächlich positiv ist, auch wenn einige negative Ergebnisse auftraten (solange sie innerhalb der Empfindlichkeitsgrenzen des durchgeführten Tests liegen).

Grafik 1: Reaktion des Immunsystems auf eine mit dem PRRS-Virus infizierte Sau (Lépez and Osorio, 2004)

Grafik 1: Reaktion des Immunsystems auf eine mit dem PRRS-Virus infizierte Sau (Lépez and Osorio, 2004)

Wenn man bedenkt, dass wir heute PCR-Verfahren haben, die es uns ermöglichen, sehr kleine Mengen an Viruspartikeln zu erkennen, scheint es mittlerweile einfacher zu sein sicherzustellen, dass die Sauen das Virus nicht mehr ausscheiden. Bei Tieren, die mit dem PRRS-Virus infiziert sind, wird die Virämie oder das Vorhandensein des Virus im Blut in den meisten Fällen jedoch nicht länger als 4-6 Wochen dauern. Allerdings wissen wir, dass Tiere ohne das Virus im Blut für viel längere Zeiträume Träger des Virus auf tonsillärer Ebene sein können (Horter, et al. 2001). Um festzustellen, ob das Virus in den Tonsillen vorkommt, müssten wir eine Biopsie der Tonsillen durchführen, was nicht praktikabel ist. Dies ist der Grund, warum wir trotz ihrer Einschränkung weiterhin PCR als Verfahren zur Beurteilung des Trägerstatus verwenden. Diese PCR-Tests können aus Blut- oder Speichelproben und immer bei einem hohen Anteil der Population, die eingeführt werden soll, durchgeführt werden.

In der Praxis wollen wir, dass die Ersatztiere ELISA-positiv und PCR-negativ sind, bevor wir sie mit den übrigen Sauen in Kontakt bringen. Aber angesichts der Grenzen der Verfahren müssen wir durch eine gute Tierhaltung zusätzliche Sicherheit bieten. Das heißt, wir benötigen eine ausreichend lange Akklimatisierungszeit (ca. 12 Wochen), um den Kontakt zu gewährleisten und dafür zu sorgen, dass die Krankheitserreger nicht mehr ausgeschieden werden. Ferner ist die getrennte Haltung der Jungsauen zumindest während des ersten Drittels der Tragzeit erforderlich, um das mögliche Vorkommen einer Jungsau, die den Krankheitserreger ausscheidet, innerhalb der Gruppe abzupuffern.

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