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Biosicherheitsmaßnahmen zur Vorbeugung indirekter Übertragungen des PED-Virus

Dieser Artikel hilft uns bei der Festlegung der Mindestmaßnahmen, die in einem Betrieb bezüglich der Biosicherheit zu ergreifen sind, um der indirekten Übertragung von PED vorzubeugen.

11 September 2017
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Publikation

Y Kim, M Yang, S M Goyal, M C-J Cheeran and M Torremorell. Evaluation of biosecurity measures to prevent indirect transmission of porcine epidemic diarrhea virus. BMC Veterinary Research. 2017, 13:89, DOI 10.1186/s12917-017-1017-4

Was wurde untersucht?

Das Porzine Epidemische-Diarrhö-Virus (PEDv) führt zu verheerenden Darmerkrankungen, die dafür bekannt sind, sich auf direktem Wege (fäkal-oral bei Schweinen) und auf indirektem Wege (kontaminierte Infektionsträger, Transportanhänger, Futter und Futtermittelbestandteile) auszubreiten. Viele Betriebe und Systeme erfordern eine Beratung bezüglich der Bedeutung von Maßnahmen zur Biosicherheit. Die Wissenschaftler untersuchten verschiedene Stufen der Biosicherheitsrichtlinien, um die Ausbreitung von PEDv unter Kontrolle zu bringen. Die Untersuchung beinhaltete die Laufwege der Mitarbeiter zu den einzelnen Abteilungen, die persönliche Hygiene und die sanitären Einrichtungen sowie das Wechseln der Kleidung.

Wie wurde es gemacht?

Es wurden zwei getrennte Versuche durchgeführt. Schweine wurden mit PEDv infiziert und durch rtPCR stellte man fest, dass sie das Virus vom 1. Tag bis 19 Tage nach der Inokulation weiterverbreiteten. Um andere Übertragungswege auszuschließen, wurden negative Kontrollen einbezogen. Unter kontrollierten Laborbedingungen wurden Gruppen von drei Wochen alten Schweinen niedrigen, mittleren oder hohen Biosicherheitsrichtlinien zugewiesen. Niedrige Biosicherheit bedeutete den direkten Weg von kontaminierten Ställen über schmutzige Gänge, keinen Kleiderwechsel und kein Waschen. Mittlere Biosicherheit beinhaltete das Waschen der Hände und des Gesichts und das Wechseln von Kleidung und Schuhen. Hohe Biosicherheit umfasste das vollständige Abbrausen und den Wechsel der gesamten Kleidung. Die Mitarbeiter hatten 45 Minuten lang Kontakt mit den infizierten Schweinen, die PEDv im Stuhl weiterverbreiteten, bevor sie zu den immunologisch naiven Markerschweinen gingen. Der Weg führte von einem infizierten Stall zu den Ställen verschiedener Biosicherheitsstufen. Die Übertragung erfolgte auf indirektem Wege, was durch rektale Abstriche und Abstriche der Infektionsträger festgestellt wurde.

Was sind die Ergebnisse?

In der Studie wurden die folgenden Beobachtungen gemacht:

  1. Alle im Tierversuch infizierten Schweine begannen, am 1. Tag nach der Inokulation PEDv-RNA weiterzuverbreiten. Positive rektale Abstriche wurden 12 Tage lang nachgewiesen.
  2. PEDv wurde bei Schweinen 3 Tage nach der Infektion in der Gruppe mit niedriger Biosicherheit nachgewiesen.
  3. Abstriche der persönlichen Schutzausrüstung wurden 3 Tage nach dem ersten Kontakt mit infizierten Schweinen durch rtPCR positiv auf PEDv getestet.
  4. PEDv wurde bei Markerschweinen in den Gruppen mit mittlerer und hoher Biosicherheit, die bis 12 Tage nach der Inokulation beobachtet wurden, nicht nachgewiesen, obwohl in der Gruppe mit mittlerer Biosicherheit vor dem Betreten der Ställe 2 positive Abstriche von Infektionsträgern genommen wurden.

Welche Schlussfolgerung kann aus der Publikation gezogen werden?

Diese Studie unterstreicht die Bedeutung der Biosicherheit bei der Kontrolle und der Verhinderung der Einschleppung von PED in einen Betrieb und bestätigt die schnelle (innerhalb von 24 Stunden), indirekte Ausbreitung des PED-Virus. Die Studie zeigte außerdem auch, dass das Tragen persönlicher Schutzkleidung, das Waschen unbedeckter Haut oder das vollständige Abbrausen und der Kleiderwechsel wirksam zur Reduzierung des Risikos der PEDv-Übertragungen zwischen einzelnen Gruppen von Schweinen beitrug.

<p>Enric Marco</p>Aus Sicht der Praxis von Enric Marco

PED führt seit Jahren zu großen Verlusten. Während der kalten Jahreszeit treten immer wieder Ausbrüche der Krankheit auf, von denen die Betriebe mehr oder weniger betroffen sind. Im schlimmsten Fall bleibt die Krankheit endemisch, zirkuliert in den Aufzuchtställen und führt zu Diarrhö in allen Partien abgesetzter Ferkel. Die Seuchenprävention hängt einzig und allein von der Umsetzung der richtigen Biosicherheitsmaßnahmen ab, bei denen notwendigerweise auch der Transport zu berücksichtigen ist. Zum jetzigen Zeitpunkt kennen wir die Rolle, die ein kontaminierter Transport bei der Ausbreitung der Infektion in unseren Betrieben spielte, ganz gut und wir wissen nun, wie sich dies vermeiden lässt, auch wenn dies nicht immer eine einfache Aufgabe darstellt.

Wenn ein Betrieb vom PED-Virus infiziert ist, wird der Schaden abgeschwächt, wenn das Virus sich schnell durch die Warteställe der tragenden Sauen bewegt und die Infizierung der Abferkelställe möglichst lange hinausgezögert wird. Mit dieser Strategie wird der Infektion von Saugferkeln vorgebeugt und werden Schäden reduziert, da gerade Saugferkel am anfälligsten für die Krankheit sind. Die Unterbindung der Viruszirkulation innerhalb des Betriebs ist nicht nur für neue Infektionen, sondern auch zwischen den Ferkelpartien beim Absetzen von Bedeutung, um zu verhindern, dass die Infektion endemisch wird. Außerdem ist die Viruszirkulation in Jungsauenbeständen zu unterbinden, damit der Infektionszyklus zwischen den verschiedenen Jungsauengruppen, die zur Remontierung eingesetzt werden, unterbrochen wird. Aber wie schaffen wir das?

Diese Veröffentlichung hilft uns bei der Festlegung der Mindestmaßnahmen, die im Betrieb bezüglich der Biosicherheit ergriffen werden sollten, um der indirekten Übertragung von PED vorzubeugen. Wenn Tiere das Virus in großem Umfang ausscheiden (in den ersten Tagen nach der Infektion), kann festgestellt werden, dass das Virus die Kleidung, Hände, Haut, Haare und Schuhe des Personals, das sich um die Tiere kümmert, kontaminiert. Das Wechseln der Kleidung und Schuhe und das Waschen der Hände und des Gesichts haben sich deshalb als wirkungsvolle Maßnahmen erwiesen, um zu verhindern, dass das Personal die Krankheit verbreitet.

Dennoch dürfen wir nicht vergessen, dass die in dem Artikel beschriebenen Versuche in Versuchsanlagen durchgeführt wurden, in denen einige Bedingungen, die in den Betrieben üblich sind, nicht auftreten: leistungsschwache Ferkel, die die Partie wechseln, Nagetiere, die von einem Stall in den nächsten gelangen, ohne einen Waschtunnel zu passieren, oder Materialien, die wahllos in mehreren Ställen benutzt werden.

Der erste Schritt zur Verbesserung der internen Biosicherheit ist es zwar, die Schwachstellen zu kennen, aber damit tatsächlich Fortschritte gemacht werden, müssen wir Verbesserungen im Laufe der Zeit konsequent in die Praxis umsetzen, was in gewerblichen Betrieben, in denen die Bauweise nicht immer förderlich ist, manchmal sehr schwierig sein kann.

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