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EU-Schweinefleischmarkt sieht sich steigender Produktion bei sinkender Nachfrage gegenüber

Der EU-Schweinefleischmarkt befindet sich aufgrund der gestiegenen Produktion und der gesunkenen Nachfrage aus dem Gastronomiebereich und aus China in einer schwierigen Lage. Die Preise sind in den letzten Monaten stetig gesunken.

2 November 2021
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Infolge der coronabedingten Unterbrechungen im Jahr 2020 zeigen die Schlachtungsstatistiken im ersten Halbjahr 2021 einen deutlichen Produktionsanstieg in den wichtigsten Erzeugerländern: ES (+4,1 % gegenüber dem Vorjahr), NL (+9,9 %), DK (+10 %), PL (+5,7 %) und IT (+11 %). In Deutschland haben sich der ASP-bedingte Verlust des chinesischen Marktes und der daraus resultierende Preisverfall bereits auf die Produktion ausgewirkt (-1,2 %). Insgesamt stieg die Schweinefleischproduktion in der EU im ersten Halbjahr 2021 um 466.000 t (+4,1 % gegenüber dem Vorjahr).

Angesichts dieser Situation und der steigenden Futtermittelkosten wird erwartet, dass der EU-Schweinefleischsektor mit einer Verlangsamung des Produktionswachstums reagieren wird. Für 2021 wird mit einem Produktionswachstum von +1,7 % im Vergleich zum Vorjahr gerechnet. Im Jahr 2022 könnte sich dieser Trend mit einem prognostizierten jährlichen Wachstum von +0,6 % fortsetzen.

Die EU-Schweinefleischpreise erreichten im Juni ihren Höchststand und sind seitdem kontinuierlich gesunken – bis auf fast 140 EUR/100 kg im September. Diese niedrigen Preise wirken sich negativ auf die Gewinnspannen der EU-Schweineerzeuger aus, verschaffen dem EU-Schweinefleisch aber einen Wettbewerbsvorteil auf den Weltmärkten.

Die EU-Ausfuhren nach China, dem Hauptabnehmerland für europäisches Schweinefleisch, nahmen im ersten Halbjahr 2021 weiter zu (+157.000 t bzw. +14 % gegenüber dem Vorjahr). Auch die EU-Ausfuhren in andere Bestimmungsländer haben sich deutlich verändert: Asien (Philippinen +260 %, Vietnam +100 % – aufgrund des ASP-bedingten Produktionsrückgangs in beiden Ländern –, Hongkong +38 %), Amerika (Chile +1600 %, USA +37 %), Ozeanien (Neuseeland +72 %, Australien +42 %), Ukraine (+18 %), Vereinigtes Königreich (-10 %) und Japan (-13 %, teilweise aufgrund von Beschränkungen im Gastronomiebereich im Vorfeld der Olympischen Spiele). Mengenmäßig stiegen die Nettoausfuhren von Schweinefleisch aus der EU in diese Bestimmungsländer im Vergleich zum Vorjahr um 121.000 t (+14 %).

Im Großen und Ganzen dürften die EU-Schweinefleischausfuhren weiterhin recht dynamisch bleiben, wobei mit einem Anstieg von 6 % im Jahr 2021 und von 7 % im Jahr 2022 gerechnet wird. Die Exportsituation der EU wird stark von den Entwicklungen auf dem chinesischen Markt beeinflusst werden, der nach einer vorübergehenden Verringerung der Lagerbestände, die zum Teil zur Aufstockung des Sauenbestands erfolgte, in eine Überangebotssituation geraten ist. Im Jahr 2022 dürfte sich China weiter in Richtung Selbstversorgung bewegen.

Oktober 2021/ Europäische Kommission/ Europäische Union.
https://ec.europa.eu

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