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Europäische Union: Anstieg der Schweinefleischproduktion erwartet

Die EU-Kommission erwartet für 2015 einen Anstieg der Schweinefleischproduktion dank niedrigerer Futtermittelpreise und einem höheren Zuchtsauenbestand.

16 Juli 2015
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Die niedrigen Futtermittelpreise und ein Zuchtsauenbestand, der sich nach sieben Jahren mit rückläufiger Tendenz wieder leicht erhöht hat, lassen für dieses Jahr einen weiteren Anstieg der Schweinefleischproduktion erwarten. Trotz der schwachen Preise zu Jahresbeginn (z. B. lagen die Preise im Januar diesen Jahres mit 130 Euro/100 kg Schlachtgewicht um 18 % unter dem Durchschnitt der Jahre 2010-2014) hat die Anzahl der Schlachtungen im ersten Quartal des Jahres um hervorragende 5,6 % gegenüber der Vorjahresperiode zugenommen. Zwar haben alle wichtigen Erzeugermitgliedstaaten zu dieser Steigerung beigetragen, doch die höchsten Zuwachsraten verzeichneten Spanien (+ 11,7 %) – aufgrund einer starken Zunahme des Gesamtbestands an Schweinen (insbesondere bei den Sauen: + 5 %) – und Polen (+ 6,6 %), wo allerdings der Zuchtsauenbestand unverändert blieb. Angesichts der Abnahme des Schlachtgewichts, die im ersten Jahresquartal in Polen festgestellt wurde (- 2,4 %), ist die Zunahme der Produktion wohl auf eine höhere Anzahl von Ferkeln pro Sau und die weiterhin hohen Ferkelimporte zurückzuführen. Auch bei den anderen wichtigen Schweinefleisch-Erzeugerländern war die positive Entwicklung zu beobachten: Dänemark, Deutschland, die Niederlande, Belgien, Frankreich und das Vereinigte Königreich. Trotz niedrigerer Futtermittelpreise werden sich einige Schweineproduzenten möglicherweise finanziellen Engpässen gegenübersehen, da die Fleischpreise die Produktionskosten nicht immer abdecken. Daher wird erwartet, dass sich das Wachstum der Nettoproduktion im restlichen Verlauf des Jahres verlangsamt (+ 1,8 % zwischen April und Dezember im Vergleich zur gleichen Periode des Jahres 2014). Dies könnte den globalen Jahreszuwachs der Produktion im laufenden Jahr 2015 auf etwa 3 % und im Jahre 2016 auf 0,9 % beschränken.

Der Produktionsanstieg, die niedrigen Fleischpreise, ein schwächerer Euro und eine starke Nachfrage der asiatischen Märkte haben für günstige Exportbedingungen gesorgt, von denen die EU-Schweinefleischexporteure profitieren konnten, sodass die EU-Schweinefleischausfuhren über denen des Jahres 2014 lagen. In den ersten vier Monaten des Jahres 2015 haben die Schweinefleischausfuhren dank der Zunahme der Lieferungen auf die Philippinen, nach China, in die USA und nach Singapur um etwa 4 % zugelegt. In Südkorea hat der durch die Ausbrüche von Maul- und Klauenseuche und der Porzinen Epizootischen Diarrhoe (PED) bedingte Rückgang der Produktion zu einem Anstieg des Importvolumens von über 30 % (zwischen Januar und Mai 2015 im Vergleich zur Vorjahresperiode) geführt. Die Abnahme der nach Japan exportierten Mengen lässt vermuten, dass sich das Land langsam von dem 2014 aufgetretenen PED-Ausbruch erholt. Unter Berücksichtigung all dieser Umstände werden die EU-Schweinefleischausfuhren dank der starken weltweiten Nachfrage, der erhöhten internationalen Wettbewerbsfähigkeit aufgrund eines gegenüber dem US-Dollar schwächeren Euro und der Aussicht auf eine Abnahme des Fleischangebots aus Brasilien (einem der Konkurrenten der EU auf dem asiatischen Markt) voraussichtlich weiter zunehmen und das Jahr 2015 mit knapp 140.000 exportierten Tonnen mehr als 2014 abschließen. Das Jahr 2016 lässt angesichts der Aussichten auf eine Produktionssteigerung, eine dynamische weltweite Nachfrage und einen relativ stabilen Inlandsverbrauch eine weitere Zunahme der EU-Ausfuhren erwarten.

Freitag, 10. Juli 2015/ GD Landwirtschaft/ Europäische Union.
http://ec.europa.eu

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