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EFSA und ECDC warnen vor zunehmenden Antibiotikaresistenzen in der Europäischen Union

Bakterien bei Menschen und Tieren sowie in Lebensmitteln zeigen weiterhin Resistenzen gegenüber den am häufigsten eingesetzten antimikrobiellen Substanzen.

23 Februar 2016
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Bakterien bei Menschen und Tieren sowie in Lebensmitteln zeigen weiterhin Resistenzen gegenüber den am häufigsten eingesetzten antimikrobiellen Substanzen, so der jüngste Bericht über Antibiotikaresistenzen bei Zoonosebakterien in Europa. Wissenschaftler warnen, dass die Resistenz von Campylobacter gegenüber Ciprofloxacin, einem Antibiotikum von besonderer Bedeutung für die Behandlung von Infektionen beim Menschen, sehr hoch ist, was die Optionen zur wirksamen Behandlung von schweren Lebensmittelinfektionen einschränkt. Multiresistente Salmonella-Bakterien breiten sich immer weiter in Europa aus.

Die Ergebnisse dieses jüngsten europaweiten Jahresberichts der EFSA und des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) unterstreichen einmal mehr, dass Antibiotikaresistenzen ein ernst zu nehmendes Risiko für die Gesundheit von Mensch und Tier darstellen. Die Europäische Kommission hat dieses Risiko zu einem der wichtigsten Schwerpunkte ihrer politischen Agenda im Bereich der Lebensmittelsicherheit erklärt.

Dem Bericht zufolge gibt es in EU-Geflügelbeständen auch Hinweise auf Resistenzen von Salmonella und E. coli gegenüber dem Antibiotikum Colistin.

Neben den hohen Resistenzraten, die sich für ganz Europa zeigen, gehen aus dem Bericht auch erhebliche regionale Unterschiede hervor. Die höchsten Antibiotikaresistenzen (Antimicrobial Resistance – AMR) sind in Ost- und Südosteuropa zu beobachten.

Die wichtigsten Ergebnisse

Campylobacter – Campylobacteriose, die durch Campylobacter verursachte Erkrankung, ist die am häufigsten berichtete lebensmittelbedingte Krankheit in der EU.

Resistenzen gegenüber häufig eingesetzten antimikrobiellen Substanzen, wie Ciprofloxacin, wurden bei Bakterien sowohl von Menschen als auch aus Geflügel nachgewiesen. Hohe bis extrem hohe Resistenzen gegenüber Ciprofloxacin wurden bei Masthähnchen (69,8%) sowie bei Bakterien von Menschen (60,2%) beobachtet. Hohe bis extrem hohe Resistenzen gegenüber Nalidixinsäure und Tetracyclinen wurden bei Masthähnchen berichtet.

Salmonella – Salmonellose ist die am zweithäufigsten berichtete lebensmittelbedingte Erkrankung.

Resistenzen gegenüber häufig eingesetzten antimikrobiellen Substanzen wurden nachgewiesen bei Salmonellen von Menschen (Tetracycline 30%, Sulfonamide 28,2%, Ampicillin 28,2%) sowie aus Geflügel.

Die Prävalenz von Multiresistenzen war hoch bei Bakterien von Menschen (26%) und besonders hoch bei Masthähnchen- und Putenfleisch (24,8% bzw. 30,5%). Einige Salmonellenarten – Salmonella Kentucky und Salmonella Infantis – geben besonderen Grund zur Sorge, da sie hohe Resistenzraten gegenüber Ciprofloxacin sowie hohe Multiresistenz zeigten.

Das Auftreten von Beta-Lactamasen mit erweitertem Wirkspektrum (Extended Spectrum Beta-Lactamasen – ESBL) wurde in geringen Mengen bei Salmonella aus Geflügel beobachtet. Ein Klon von multiresistenten und ESBL-produzierenden Salmonella Infantis wurde sowohl bei Menschen als auch bei Geflügel berichtet. Carbapenemase produzierende Salmonella wurden weder in Geflügel noch Geflügelfleisch nachgewiesen.

Donnerstag, 11. Februar 2016/ EFSA/ Europäischen Union.
http://www.efsa.europa.eu

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