TwitterLinkedinWhatsAppTelegramTelegram
0
Lesen Sie diesen Artikel in:

Antibiotikaresistenz in der EU

Salmonella und Campylobacter werden immer resistenter gegen Ciprofloxacin, eines der Antibiotika erster Wahl zur Behandlung von Infektionen, die durch diese Bakterien verursacht werden.

12 März 2020
TwitterLinkedinWhatsAppTelegramTelegram
0

Die neuesten bei Menschen, Tieren und Lebensmitteln erhobenen Daten zeigen, dass ein großer Teil der Salmonella-Bakterien multiresistent (resistent gegen drei oder mehr Antibiotika) ist. Beim Menschen ist die Resistenz gegen Ciprofloxacin weit verbreitet, insbesondere bei bestimmten Arten von Salmonella, und die Resistenz gegen hohe Konzentrationen von Ciprofloxacin stieg insgesamt von 1,7 % (2016) auf 4,6 % (2018). Bei Campylobacter berichten 16 von 19 Ländern über sehr hohe oder extrem hohe Prozentsätze an Ciprofloxacin-Resistenz.

Multiresistente und vollständig sensible Salmonella spp. aus Schlachtkörpern von Schweinen (Mastschweine), Kälbern (unter 1 Jahr), Masthähnchen und Mastputen, für alle Meldeländer (einschließlich 1 Nicht-MS bei Schweineschlachtkörpern und 2 Nicht-MS bei Masthähnchenschlachtkörpern) im Jahr 2017/2018

Multiresistente und vollständig sensible Salmonella spp. aus Schlachtkörpern von Schweinen (Mastschweine), Kälbern (unter 1 Jahr), Masthähnchen und Mastputen, für alle Meldeländer (einschließlich 1 Nicht-MS bei Schweineschlachtkörpern und 2 Nicht-MS bei Masthähnchenschlachtkörpern) im Jahr 2017/2018

Hohe Resistenzen gegen Ciprofloxacin werden auch bei Salmonella und E. coli-Bakterien bei Geflügel gemeldet. Ciprofloxacin ist ein Fluorchinolon, eine Klasse von Antibiotika, die als äußerst wichtig für die Anwendung beim Menschen eingestuft wird. Wenn Fluorchinolone ihre Wirksamkeit verlieren, könnten die Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit erheblich sein. Die kombinierte Resistenz – d. h. die gleichzeitige Resistenz gegen zwei äußerst wichtige Antibiotika – Fluorchinolone und Cephalosporine der dritten Generation bei Salmonella sowie gegen Fluorchinolone und Makrolide bei Campylobacter ist jedoch nach wie vor gering.

Bei der Lebensmittelgewinnung dienenden Tieren ist der Gesamtindikator der Antibiotikaempfindlichkeit bei E. coli im Zeitraum 2014-2018 in knapp 25 % der Mitgliedstaaten (6) gestiegen. Dies ist eine positive Entwicklung, da in diesen Ländern bei Bedarf Behandlungen mit Antibiotika größere Chancen auf Erfolg hätten. Im Zeitraum 2015-2018 wurden in etwa 40 % der Mitgliedstaaten (11) rückläufige Trends beim Auftreten von β-Lactamase (ESBL) mit erweitertem Wirkungsspektrum oder AmpC-bildenden E. coli beobachtet. Dies ist auch deshalb wichtig, weil ESBL-AmpC bildende E. coli für schwere Infektionen beim Menschen verantwortlich sind.

Bei Reserveantibiotika war die Resistenz gegen Colistin bei Salmonella und E. coli nicht häufig, und bei Masthähnchen, Truthühnern und Masthähnchenfleisch wurden keine Carbapenemase bildenden E. coli nachgewiesen.

March 3, 2020/ EFSA/ EU.
http://www.efsa.europa.eu/

Kommentare zum Artikel

Dieser Bereich ist nicht dazu bestimmt, Autoren über ihre Artikel zu befragen, sondern bietet Platz für eine offene Diskussion unter den 3drei3.de Nutzern.
Schreiben Sie einen neuen Kommentar

Zugang nur für registrierte 333 Nutzer. Um einen Kommentar zu schreiben, müssen Sie eingeloggt sein.

Ähnliche Artikel