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Wie erreicht man die bestmögliche Hygiene beim Schweinetransport?

In diesem dritten Artikel werden wir die wichtigsten Aspekte und entscheidenden Punkte überprüfen, die bei der Erarbeitung eines Hygieneprotokolls für den Schweinetransport in Ihrem Betrieb zu berücksichtigen sind.

Der häufigste Fehler bei Standardarbeitsanweisungen (Standard Operating Procedures, kurz SOPs) für die Hygiene beim Schweinetransport hängt damit zusammen, dass der Schwerpunkt fast nur auf das Dekontaminationsverfahren gelegt wird und man fest davon überzeugt ist, dass der Einsatz von Desinfektionsmitteln allein die organischen Reststoffe, die nach einer schlechten Reinigung möglicherweise immer noch vorhanden sind, dekontaminieren kann. Der zweite Fehler besteht in der fehlenden Konsistenz bei der Ausführung von Protokollen aufgrund einer Kommunikations- oder Ausbildungslücke, die auf einen schlechten oder inkonsistenten systematischen Prozess der Fortbildung und Überprüfung dieser SOPs mit den für deren Ausführung verantwortlichen Personen zurückzuführen ist. Lassen Sie uns die verschiedenen Schritte überprüfen, die beim Aufbau einer soliden SOP für diesen Hygieneprozess auf der Grundlage der Prinzipien des Sinnerschen Kreises zur Reinigung und Desinfektion zu berücksichtigen sind (Bild 1).

Bild 1: Der Sinnersche Kreis beschreibt die Faktoren, die bei der Ausarbeitung eines Protokolls zur Reinigung und Desinfektion zu berücksichtigen sind.
Bild 1: Der Sinnersche Kreis beschreibt die Faktoren, die bei der Ausarbeitung eines Protokolls zur Reinigung und Desinfektion zu berücksichtigen sind.

Erster Schritt:

Die Trockenreinigung (d. h. das Abkratzen) zielt darauf ab, den Großteil der sichtbaren organischen Substanz zu entfernen und die Aerosolisierung von Verunreinigungen zu minimieren (Bild 2). Vermeiden Sie jeden Versuch, zu früh mit dem nächsten Protokollschritt zu beginnen, bei dem Wasserdruck benutzt wird, um die mechanische Wirkung der Trockenreinigung zu ersetzen. Dies würde zur Zerstäubung organischer Stoffe und ihrer Schadstoffe führen, was deren Reduzierung und Eliminierung erschwert.

Bild 2: Trockenreinigungsprozess, bei dem der Großteil des organischen Materials manuell entfernt wird. Mit freundlicher Genehmigung von Dr. Clayton Johnson, Carthage Veterinary Services.
Bild 2: Trockenreinigungsprozess, bei dem der Großteil des organischen Materials manuell entfernt wird. Mit freundlicher Genehmigung von Dr. Clayton Johnson, Carthage Veterinary Services.

Zweiter Schritt:

Die Nassreinigung sollte mit sauberem Wasser und mithilfe eines Hochdruckgeräts erfolgen, um die Entfernung von Feinpartikeln und organischen Stoffen, die nach der Trockenreinigung übrig bleiben, abzuschließen (Bild 3). Verwenden Sie warmes Wasser (ca. 32 Grad Celsius), um diesen Schritt zu optimieren. Ohne die entsprechende Feuchtigkeit auf den Oberflächen kann man nicht die beste Wirksamkeit der in den Reinigungsmitteln verwendeten Benetzungsmittel erzielen und die Tenside erzielen keine maximale Wirkung in Synergie mit der heißen Temperatur des Wassers.

Bild 3: Nassreinigung feinorganischer Partikel durch Hochdruckreinigung im Innenraum eines Schweinetransportfahrzeugs. Dieser Schritt folgt dem Trockenreinigungsprozess. Mit freundlicher Genehmigung von Dr. Clayton Johnson, Carthage Veterinary Services.
Bild 3: Nassreinigung feinorganischer Partikel durch Hochdruckreinigung im Innenraum eines Schweinetransportfahrzeugs. Dieser Schritt folgt dem Trockenreinigungsprozess. Mit freundlicher Genehmigung von Dr. Clayton Johnson, Carthage Veterinary Services.

Dritter Schritt:

Der Einsatz des Reinigungsmittels (Bild 4): Die Oberfläche wurde für die Wirkung des Reinigungsmittels vorbereitet, welches die Entfernung von Biofilmen, organischen Substanzen und Kalkablagerungen verbessert und optimiert und die Ansammlung von organischen Ablagerungen und Mineralfilmen beseitigt. Diese Arbeit sollte entsprechend dem pH-Wert des Produkts durchgeführt werden. Bei neutralen Reinigungsmitteln hängt dies von der Reinigerkomponente der Chemikalie ab. Reinigungsmittel mit einem niedrigen pH-Wert wurden entwickelt, um bei mineralischen Ablagerungen und Biofilmen erfolgreich eingesetzt zu werden, während alkalische Detergenzien eher Wirkung gegen organische Substanzen zeigen. Ein drittes wichtiges Merkmal von Reinigungsmitteln hängt mit der Toleranz gegenüber gewissen Wasserhärten zusammen.

Heißes Wasser kann synergistisch zur Verbesserung der oberflächenaktiven Kapazität von Reinigungsmittelkomponenten beitragen und so nicht nur eine effizientere und schnellere Herabsetzung der Oberflächenspannung der Komponenten ermöglichen, sondern auch die gleichmäßigere Entfernung von organischen Stoffen und Biofilmen beschleunigen.

Eine geeignete Druckeinstellung der Geräte und die Art der Düsenspitze sind entscheidend für die Qualität und Gleichmäßigkeit des Schäumens. Das Schäumen ist auf vertikalen Oberflächen von grundlegender Bedeutung, um die Retentionszeit der Oberfläche zu verbessern und die ideale Kontaktzeit des Reinigungsmittels zu erreichen.

Bild 4: Reinigungsmitteleinsatz nach den chemischen Komponenten und der Formulierung des Produkts. Mit freundlicher Genehmigung von Dr. Clayton Johnson, Carthage Veterinary Services.
Bild 4: Reinigungsmitteleinsatz nach den chemischen Komponenten und der Formulierung des Produkts. Mit freundlicher Genehmigung von Dr. Clayton Johnson, Carthage Veterinary Services.

Vierter Schritt:

Spülen und entfernen Sie das Reinigungsmittel. Wir müssen sicherstellen, dass die Oberflächen der Lastwagen nicht trocknen, solange sich noch Reinigungsmittel auf ihnen befindet, da es durch die Reinigungsmittel schwieriger wird, Biofilme und Einschlüsse zu entfernen. Das Reinigungsmittel muss gemäß den Empfehlungen des Herstellers eine Kontaktzeit von 15 bis 20 Minuten haben. Danach ist es aber wichtig, das Reinigungsmittel abzuspülen und zu entfernen und die Oberflächen trocknen zu lassen. Angesammeltes Wasser verdünnt das Desinfektionsmittel.

Fünfter Schritt:

Desinfektion: Durch die intensive Arbeit der Reinigung wurden mindestens 90 % der organischen Substanz entfernt. Die Arbeit ist also zu 90 % abgeschlossen. Desinfektion ist wichtig, aber sie ist nur der letzte Teil des gesamten Hygieneprozesses. Die Schäumeigenschaften und die Kapazität bestimmter Produkte könnten dazu beitragen, die Kontaktzeit auf vertikalen Oberflächen zu verbessern, wenn das Produkt mit der entsprechenden Ausrüstung aufgetragen wird. Desinfektionsmittel können die maximale Wirksamkeit erzielen, wenn sie auf einer trockenen Oberfläche aufgebracht werden und wenn dies in der richtigen Verdünnung, bei einer angemessenen Wasserhärte in Bezug auf den Mineralgehalt und mit der bestmöglichen Bedeckung der entscheidenden Flächen geschieht, die durch tierische organische Stoffe kontaminiert wurden. Bei diesem Vorgang ist die angegebene Kontaktzeit des Desinfektionsmittels einzuhalten und die Anhänger müssen trocken sein, bevor sie die Anhänger-/Lkw-Waschanlage verlassen und der Witterung ausgesetzt werden.

Beachten Sie, dass für die richtige Desinfektion aller Oberflächen der letzte Schritt einen mechanischen Trocknungsvorgang wie beispielsweise eine thermogestützte Trocknung und Dekontamination (TADD) im lufttrockenen Raum bei etwa 50 bis 72 Celsius beinhalten sollte, die je nach Krankheitserregern 10 bis 20 Minuten dauert. Ein weiteres System zur thermischen Oberflächendekontamination bietet die DRYSIST-Technologie. Dieses System überprüft elektronisch die Behandlung aller Innenflächen des Lkw bei 70 Grad Celsius für eine Dauer von 30 Minuten ab dem Zeitpunkt, an dem der kälteste Teil des Lkw die gewünschte Temperatur erreicht.

Soll für eine bestimmte Gruppe von Tieren Einstreumaterial benutzt werden, muss eine spezielle SOP dafür erarbeitet und abgefasst werden, die insbesondere den Kauf von biologisch unbedenklichem Material (Eingangsqualitätskontrolle, kurz IQC) und die Lagerung und biosichere Handhabung in der Anhängerwaschanlage berücksichtigt, bevor das Material in den bereits sauberen und desinfizierten Anhänger ausgebracht wird.

Einige weitere entscheidende Punkte, die beim Verfassen von SOPs für diese Hygieneprotokolle im Zusammenhang mit der Waschstraße und dem Waschvorgang zu beachten sind, sind die folgenden.

In der Fahrzeugwaschstraße:

  1. Um den Trocknungsprozess zu ermöglichen und zu erleichtern, sollte man die Neigung des Bodens der Waschstraße in Betracht ziehen, um den zeitlichen Ablauf und die Qualität des Prozesses zu verbessern (Eliminierung des angesammeltem Wassers). Weitere mögliche Werkzeuge zur Verbesserung der Optimierung des Trocknungsvorgangs sind Abzieher, mit denen das Wasser mechanisch entfernt wird.
  2. Waschen Sie die gesamte Unterseite des Lkw (das Fahrgestell) mit einer rotierenden Maschine.
  3. Entfernen Sie den Abfall aus dem Führerhaus des Lkw (Trockenreinigung).
  4. Entfernen Sie alle Teile, die nicht zum Führerhaus des Lkw gehören.
  5. Bestimmen Sie zwei unverwechselbare Farben für die Arbeitskleidung, die beim Waschen bzw. bei der Desinfektion zu tragen ist.
  6. Ziehen Sie zum Waschen Gummistiefel und einen Schutzanzug an.
  7. Stellen Sie leere Sägemehlsäcke, schmutzige Gummistiefel, Arbeitskleidung und Handschuhe an ihren vorgesehenen Platz (Recyclingbehälter, Müll oder Wäsche).
  8. Legen Sie die Besen, Schaufeln, Treibpaddel, Treibbretter etc. an die entsprechende Stelle zum Waschen.

Während des Waschvorgangs:

  1. Wenn der Anhänger beim Lkw-Führerhaus verbleibt, reinigen Sie zuerst das Führerhaus und schließen Sie dann die Türen, während Sie den Anhänger und die andere Ausrüstung waschen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, nur eine Trocken- und Nassreinigung durchzuführen und das Führerhaus zu schließen und es erst am Ende des gesamten Prozesses zu desinfizieren. Trennen Sie idealerweise das Lkw-Führerhaus vom Anhänger und reinigen Sie es separat, damit der Lkw nicht mit der organischen Substanz in Berührung kommt, die beim Waschen des Anhängers entfernt wird.
  2. Reinigen Sie nach Möglichkeit das Lkw-Führerhaus mit Druckluft im Falle der Sitze und mit Wasser im Falle des Bodens und der Pedale.
  3. Waschen und reinigen Sie die Pedale und den Boden des Führerhauses.
  4. Reinigen Sie andere Oberflächen des Führerhauses (Lenkrad, Hebel, Türgriffe, Armaturenbrett, Gangschalthebel usw.) mit einem sauberen Tuch, das mit einer Desinfektionslösung befeuchtet wird, oder mit Desinfektionstüchern.
  5. Besprühen Sie das Führerhaus mit einem Pyrethrin-Insektizid, um Insekten zu töten, und schließen Sie die Führerhaustüren.
  6. Arbeiten Sie von oben nach unten und von vorne nach hinten. Waschen Sie zuerst die Außenseite des Anhängers und des Lkw mit einem Hochdruckreiniger oder mit hohem Durchfluss und anschließend das Innere des Anhängers, einschließlich der Rampen, Türen, Wände, Besen, Schaufeln, der sauberen und schmutzigen Abteile und beide Seiten der Wände.

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