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Die Rolle der Akklimatisierung von Jungsauen bei der Bekämpfung von PRRS

Die erste und wichtigste Bedingung zu Beginn eines Programms zur Bekämpfung des PRRSV ist die Unterbrechung der Viruszirkulation im Zuchtbetrieb.

Das Porcine Reproduktive und Respiratorische Syndrom (PRRS) ist noch immer eine kostenintensive Krankheit, von der die Schweineindustrie weltweit betroffen ist. Obwohl Tierärzte eine Vielzahl von Strategien zur Bekämpfung und Eliminierung der Krankheit in den Schweinebetrieben entwickelt haben, bleibt das Risiko erneuter Infektionen selbst mit den besten gängigen Managementverfahren und Biosicherheitsmaßnahmen hoch. Nach dem fast 30 Jahre langen Kampf gegen PRRS bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es 10 nicht verhandelbare Punkte gibt, die es, sofern sie berücksichtigt werden, ermöglichen, PRRSV-naive Ferkel abzusetzen, was die Grundvoraussetzung für die künftige Eliminierung der Krankheit ist.

1. Adäquate Akklimatisierung der Jungsauen
2. PRRS-negatives Sperma
3. Reduzierung der Viruszirkulation
4. Effektive Biosicherheit
5. Routinemäßiges Beproben zur Klassifizierung von Betrieben/ Produktionsbereichen
6. Spezielle Maßnahmen, die auf Grundlage des klinischen Erscheinungsbilds, des Durchlaufs im Betrieb und von Diagnosen geplant werden
7. Durchlauf, Bewegung und Transport der Tiere
8. Personalschulung
9. Echtzeitdatenbank
10. Individuelles oder regionales Programm?

Abbildung 1: 10 nicht verhandelbare Voraussetzungen für die Bekämpfung und künftige Eliminierung von PRRS

 

Akklimatisierung der Jungsauen

Die erste und wichtigste Bedingung zu Beginn eines Programms zur Bekämpfung des PRRSV ist die Unterbrechung der Viruszirkulation im Zuchtbetrieb. Naive Jungsauen, die in einen positiven Betrieb aufgenommen wurden, sind der Infizierung mit dem Virus ausgesetzt. Sauen, die zuvor dem PRRSV ausgesetzt waren, können auch anfällig für erneute Infektionen mit antigenisch heterologen Virusstämmen sein. Deshalb ist die Akklimatisierung der Jungsauen der allerwichtigste und wirksamste Managementplan zur Bekämpfung der PRRSV-Infektionen. Die Unterbindung der Rezirkulation des Virus im Sauenbetrieb und die Ausbildung einer zuverlässigen und starken Immunität gegen PRRSV ist von größter Bedeutung. Mehrere Wissenschaftler haben davon berichtet, dass 2 bis 3 Monate nach der natürlichen Exposition des Bestands gegenüber PRRSV bis zu 15% der adulten Tiere seronegativ bleiben können. Bei abgesetzten Ferkeln wurde bis zu 157 Tage nach einer experimentellen Infektion eine persistente Infektion (definiert als „anhaltendes Vorkommen eines Krankheitserregers in einem Wirt über die symptomatische Phase der akuten Infektion hinaus”) festgestellt. Bei adulten Sauen kann die Persistenz kürzer sein (bis zu 135 Tagen). Wenn diese Tiere das Virus ausscheiden, können sich naive oder nicht immune Tiere infizieren, was zu unregelmäßigen Phasen der Viruszirkulation und klinischen Anzeichen von PRRS im Betrieb führt.

Quarantänebereich

Lassen Sie uns über die Bedeutung der Akklimatisierung der Jungsauen zur Bekämpfung von PRRS in einem Betrieb reden. Als erstes benötigen Sie:

 

Grundlegende Quarantänevorschriften

♦ Quarantäne an einem externen, isolierten Standort, möglichst mit Luftfilterung (um nicht die eigenen Bestände oder die Ihrer Nachbarn zu infizieren)

♦ Schlüsselfaktoren

  1. Akklimatisierung der Jungsauen zu einem sehr frühen Zeitpunkt, damit genügend Zeit zur Beendigung der Virämie und der Persistenz bleibt.
  2. Aufnahme verschiedener Altersklassen zur selben Zeit. Ich empfehle ein Alter zwischen 3-4 und 16-17 Wochen.
  3. Sofern dies möglich ist, sollten immer naive Jungsauen aufgenommen werden. Ansonsten sind dieselben Vorschläge zu befolgen.
  4. Im ganzen Gebiet sollte das Rein-Raus-Verfahren angewandt werden. Wenn Jungsauen sich akklimatisiert haben (nach ca. 20-21 Wochen), können sie 21 Tage vor der ersten Besamung (im Alter von ca. 200 Tagen) in den Bereich gebracht werden, in dem die Flushing-Fütterung beginnt.
    • Eine der beiden Möglichkeiten, die Sie haben, ist das Verbringen aller akklimatisierten Jungsauen ins Deckzentrum. Denken Sie daran, dass es 13 Altersgruppen gibt. (Wenn Sie beispielsweise einen Betrieb mit 500 Sauen mit einer Remontierungsrate von 50% haben, benötigen Sie mindestens 5 akklimatisierte Jungsauen pro gedeckter Gruppe/ Woche. 13 Gruppen ergeben also mindestens 65 Jungsauen/ Buchten im Eingliederungsstall zur Akklimatisierung und danach im Deckzentrum).
    • Die zweite Möglichkeit, die Sie haben, sind 2 Bereiche zur Akklimatisierung, die alle 13-14 Wochen im Wechsel benutzt werden.
    • Denken Sie daran, dass Sie keine Jungsauen zur Akklimatisierung in einen Eingliederungsstall aufnehmen können, der zuvor nicht geräumt, gesäubert, gewaschen und desinfiziert wurde und richtig trocknen konnte.
  5. Setzen Sie die zur Remontierung vorgesehenen Jungsauen gleichzeitig Lebendviren aus.
    • Benutzen Sie entsprechende Feldviren aus Ihrem Betrieb und/oder
    • Benutzen Sie einen modifizierten Lebendimpfstoff (mindestens 3 Wochen nach der Feldexposition).
    • Impfen Sie im Alter von 21 und 25 Wochen mit modifizierten Lebendviren nach.
    • Überprüfen Sie, ob die Strategie richtig funktioniert hat, um eine zuverlässige und starke sterilisierende Immunität zu erreichen
      • Bestätigen Sie am Tag 7 den Kontakt mit PCR und der Sequenzierung der oralen Flüssigkeiten (1 Kaustrick für jeden Pferch)
      • Bestätigen Sie am Tag 140 das Ende der Virämie und der Persistenz mit oralen Flüssigkeiten (1 Kaustrick für jeden Pferch).

♦ Benutzen Sie einen Sauenplaner, damit Ihnen immer eine ausreichende Anzahl an akklimatisierten Jungsauen zur Deckung zur Verfügung steht (zu finden bei 333, spanische Version

 

Warum ist die Akklimatisierung der Jungsauen so wichtig?

  • Da in der Schweineproduktion heutzutage eine Remontierungsrate von 40-50% üblich ist, entfällt auf diese Tiergruppe ein großer Teil der gesamten Produktion des Betriebs. 
  • Die Akklimatisierung trägt dazu bei, viele Krankheitserreger wie z. B. PRRS, PED, Mycoplasma hyopneumoniae, Schweineinfluenza etc. in unseren Betrieben zu stabilisieren. 
  • Außerdem wird dadurch eine zuverlässige und starke Immunität des Betriebs gefördert, was die Produktion verbessert und die Kapitalrendite erhöht. 
  • Es ermöglicht Ihnen, PRRS-negative Ferkel abzusetzen, was der erste Schritt zur PRRS-Stabilisierung des Betriebs und künftigen Eliminierung des Virus ist.

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