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Richtlinien für das Management nach der Besamung von Schweinen

Zum Abschluss dieser Artikelserie erklärt der Experte für die Fortpflanzung und künstliche Besamung von Schweinen Javier Gil die Bedeutung des richtigen Managements nach dem Decken in Bezug auf die Frage, wann die Sauen verlegt und wie sie gefüttert werden sollen.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für das Verlegen der Sau, nachdem sie gedeckt wurde?

Es gibt immer wieder Zweifel über den besten Zeitpunkt, zu dem die Sauen nach der Besamung verlegt werden sollen.

Eine Sau, die in einem Stall besamt wurde, sollte bis zum 35. Tag der Tragzeit im gleichen Stall und bei den gleichen Nachbarsauen bleiben.

Wenn sie verlegt werden muss, sollte dies innerhalb der ersten 3 Tage nach der Befruchtung geschehen. Wir gehen davon aus, dass die Befruchtung mit der ersten Besamung stattgefunden hat, obwohl es in Systemen mit Brunstkontrolle und sofortiger Besamung wahrscheinlicher ist, dass die Befruchtung mit der zweiten Dosis stattgefunden hat.

Wenn ein 3-Tage-Besamungsplan befolgt wird, muss davon ausgegangen werden, dass die Befruchtung am ersten Tag stattgefunden hat. Wenn wir vom letzten Tag aus rechnen würden und die Befruchtung am ersten Tag stattgefunden hätte, würden wir die Tiere am 5. Tag der Tragzeit verlegen (ein sehr riskanter Zeitpunkt).

Mit diesem Zeitplan ist es nicht möglich, alle Sauen, die während der Woche besamt werden, zusammen zu verlegen, da es am Ende der Woche Sauen gibt, die 2 Tagen zuvor besamt wurden, und andere, die 5 Tagen zuvor besamt wurden. Daher muss das „Besamen und Verlegen“ alle 2 Tage oder höchstens zweimal pro Woche erfolgen, aber immer unter Berücksichtigung des Zeitpunkts, zu dem jede Sau besamt wurde.

Foto 1: Verlegen von Sauen am 35. Tag der Tragzeit

Foto 1: Verlegen von Sauen am 35. Tag der Tragzeit

Eine weitere sehr häufige Frage betrifft die Verlegung der Jungsauen, sobald sie in die Brunst kommen.

Idealerweise sollte eine Jungsau 3 Tage nach Beginn der Brunst in einen Stall gebracht und dann im gleichen Stall und mit den gleichen Nachbarsauen gehalten werden. 10 Tage vor der vermeintlichen neuen Brunst sollte man ihr dann Flushingfutter geben, sie einer Brunstkontrolle unterziehen und sie besamen.

Welches der folgenden Szenarien würde aber das kleinere Übel darstellen, wenn die genannten Schritte nicht befolgt werden?

  • Die Sau bis zur letzten Minute in der Bucht lassen, die Brunstkontrolle in der Bucht durchführen, die Sau zum Zeitpunkt der Brunsterkennung in den Stall stellen und besamen.
  • Oder die Sau 7 Tage vor der Brunst in den Stall stellen und sie besamen.

Die weniger schlechte Option wäre es, die Sau 7-8 Tage früher in den Stall zu bringen und sie im Stall brünstig werden zu lassen. Auf diese Weise wird die Sau auf jeden Fall ovulieren, wobei sie nicht ihr volles Potenzial ausschöpfen würde, da die präovulatorische Flushingfütterung unterbrochen wird. In den ersten drei Tagen wird sie wahrscheinlich nicht oder nur schlecht und danach normal fressen, was allerdings immer noch einen negativen Einfluss auf die Größe des Wurfes hätte.

Wenn eine Sau während der Brunst in den Stall gebracht wird, nachdem sie in der Bucht in Brunst gekommen ist, ist der Stresspegel so hoch, dass sie möglicherweise nicht ovuliert, was zum Umrauschen führt. Die Sau wird dann zwar akklimatisiert sein, aber wir werden dabei auch 21 unproduktive Tage erzeugt haben.

Wie Javier Gil schon in früheren Artikeln erklärte, werden die Sauen, die beim ersten Abferkeln nicht ihr volles Potenzial entfalten können und kleine Wurfgrößen produzieren, im Allgemeinen während ihres gesamten reproduktiven Lebens nur mittelmäßige Leistungen erbringen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass keine der beiden Optionen zu empfehlen ist.

Es ist vorzuziehen, den Bestand des Betriebs zu reduzieren und dadurch über ausreichenden Platz zu verfügen, um die Jungsauen zu akklimatisieren, damit sie mindestens 14 Tage vor ihrer ersten Besamung im Stall sein können.

Welche Fütterungsrichtlinien empfehlen Sie in der Brunstphase?

Üblicherweise findet man Betriebe, in denen die Fütterung ab dem Moment, an dem die ersten Sauen in die Brunst kommen, bis zum 5.-6. Tag der Tragzeit eingeschränkt wird. Wenn die Futtermenge für alle Altsauen ab dem Zeitpunkt, an dem die ersten Sauen in die Brunst kommen, reduziert wird, wird die Flushingfütterung der Sauen, die noch nicht in die Brunst gekommen sind, beendet, womit man das Follikelwachstum reduziert und es für diese Sauen schwieriger wird, in die Brunst zu kommen.

Die Futterration der Sau muss für 2-3 Tage verringert werden, was die Futteraufnahme auf natürliche Weise wirklich verringert, und ab dem 3. Tag der Tragzeit muss die Menge auf etwa 3 kg pro Tag erhöht werden, auch wenn die Sau übergewichtig ist.

Es ist sehr wichtig, diese Futtermenge während der ersten 30 Tage der Tragzeit beizubehalten, da die Sau die Plazenta mit einer ausreichenden Vaskularisation bilden muss, damit die Ferkel richtig wachsen können, um zu verhindern, dass die Ferkel ein niedriges Geburtsgewicht haben.

Bei Sauen mit einem guten körperlichen Zustand kann eine Einschränkung der Futtermengen zwischen dem 30. und 80. Tag der Tragzeit festgelegt werden.

Der erste Monat ist entscheidend für die richtige Entwicklung der Plazenta, für die die körpereigenen Reserven nicht ausreichen. Vielmehr werden Mengen an Proteinen, Vitaminen und Mikroelementen benötigt, die die Tiere nur über das Futter erhalten können.

Das Geburtsgewicht steht neben vielen anderen Faktoren in direktem Zusammenhang mit der Fütterung der Sau im ersten Monat der Tragzeit.

Dank dieser Artikelserie werden wir in der Lage sein, verschiedene Fehler in unseren Betrieben zu korrigieren, indem wir die dargelegten Richtlinien einführen, um die Fruchtbarkeit und Produktivität durch korrektes Management und den Einsatz der verschiedenen Besamungstechniken zu verbessern.

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