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Messung der Zeitspanne, bis Ferkel in PRRSV-positiven Betrieben virusnegativ sind

Die Genauigkeit und Sicherheit, die durch die Kombination von Proben abgesetzter und neugeborener Ferkel, unabhängig davon, ob sie lebend oder tot geboren wurden, gewährleistet wird, trägt dazu bei, eine Entscheidung zu treffen, die bei jedem Plan zur Tilgung der Krankheit ausschlaggebend sein wird.

16 November 2015
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Publikation

Evaluation of a stillborn (pre-colostral) piglet sampling and testing procedure for possible inclusion with a conventional soon-to-wean piglet monitoring procedure to measure time-to-virus-negative-piglets interval in PRRSv positive sow herds. B Carmichael, D Polson, M Torremorell, and Holtkamp. American Association Of Swine Veterinarians, 2009

 

Zum Inhalt der Publikation

Was wurde untersucht?

Der Zeitpunkt, zu dem ein PRRSV-positiver Zuchtbetrieb anfängt, durchweg ganze Gruppen PRRSV-negativer abgesetzter Ferkel zu produzieren, ist von großer Bedeutung. Erstens kann man dann damit beginnen, PRRSV-negative abgesetzte Ferkel mit Tieren anderer Herkunft oder Gruppen PRRSV-negativer abgesetzter Ferkel zu mischen. Und zweitens können PRRSV-negative abgesetzte Ferkel darauf hinweisen, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, einen geschlossenen Zuchtbetrieb wieder zu öffnen.

Das Ziel dieses Projekts war es, ein Protokoll zur diagnostischen Überwachung zu beurteilen, um die Nachweisempfindlichkeit für PRRSV auf Betriebsebene zu verbessern und mehr Informationen für die Maßnahmenplanung im Zuchtbetrieb zu erhalten. Ein dualer, auf Subpopulationen ausgerichteter Ansatz kann das Spektrum der beprobten Tiere erweitern, wenn ein positiver Betrieb zur Ermittlung des Zeitpunkts, zu dem die Ferkel virusnegativ sind, betrachtet wird, und kann auch dabei helfen, bessere Entscheidungen für PRRSV-positive Zuchtbetriebe zu treffen.

 

Wie wurde es untersucht?

Im April 2008 wurde ein Projekt zur Eliminierung von PRRSV in zwei vor kurzem infizierten und davor naiven Sauenbetrieben innerhalb desselben Produktionssystems gestartet. Es wurden zwei Subpopulationen überwacht: 1) (Vor der Aufnahme von Kolostrum) totgeborene Ferkel, die eine Phase potentieller Viruszirkulation im letzten Drittel der Trächtigkeit repräsentieren, und 2) Ferkel unmittelbar vor dem Absetzen, die eine Phase potentieller Viruszirkulation in den letzten Stadien der Tragezeit und nach der Geburt bis zum Absetzen repräsentieren.

Überwachung der Subpopulation 1: Jeden Monat wurden von 10 totgeborenen Ferkeln aus jedem Betrieb Proben entnommen (Achselabstriche und Blut) und einem Diagnoselabor übergeben, um sie mit einem ELISA und einem PCR-Test auf PRRSV zu untersuchen.

Akzeptable Probe = feuchte Nabelschnur + nicht aufgeblähte oder teilweise aufgeblähte Lunge + keine Milch im Magen

Überwachung der Subpopulation 2: Jeden Monat wurden von jedem Betrieb 60 Blutproben von Ferkeln vor dem Absetzen genommen und mit einem PCR-Test auf PRRSV untersucht.

 

Was sind die Ergebnisse?

Die Proben totgeborener Ferkel wurden 123, 162 und 201 Tage nach der ersten Feststellung, dass der Sauenbetrieb positiv ist, genommen. Durch PCR und ELISA wurden positive Befunde bei den Sauen bestätigt. Die Proben totgeborener Ferkel wurden außerdem auch am 118., 157. und 196. Tag nach der ersten Impfung des gesamten Bestands entnommen.

PRRSV-Virämie von in utero infizierten, totgeborenen Ferkeln wurde bei 6 von 40 (15%) Serumproben nachgewiesen. PRRSV-virale RNA wurde bei 6 von 40 (15%) Hautabstrichen nachgewiesen.

Totgeborene Föten, deren Serum und/oder Hautproben PCR-positiv waren, gaben keine Hinweise auf eine Serokonversion, deren Grad durch ELISA nachweisbar wäre.

0% (0/40) der Ergebnisse des ELISA-Tests von Serum und Hautproben waren positiv und es gab keine Unterschiede bei der S/P-Ratio zwischen Ferkeln, die einen positiven und denjenigen, die einen negativen PCR-Befund aufwiesen.

 

Welche Schlussfolgerung kann aus der Publikation gezogen werden?

Es ist interessant, dass der PCR-Befund der Abstrichproben, die von der Hautoberfläche im Achselbereich der totgeborenen Ferkel genommen wurden, positiv war. Angesichts der Tatsache, dass die Betriebe nach dem Rein-Raus-Verfahren geführt, gründlich mit heißem Wasser gewaschen, mit einem viruziden Präparat gegen PRRSV desinfiziert und mit einem handelsüblichen Trocknungsmittel getrocknet werden, stammte PRRSV mit hoher Wahrscheinlichkeit vom Fruchtwasser und nicht vom Abferkelstall.

Das Probenahme-/ Testverfahren der (vor der Aufnahme von Kolostrum) totgeborenen Ferkel könnte Erzeugern ein anderes Mittel zur Ergänzung der PCR-Tests für Ferkel bereitstellen, die in Kürze abgesetzt werden sollen, und das Vertrauen in den Nachweis der Zirkulation von PRRSV im Zuchtbetrieb erhöhen.

Davon ausgehend, dass der Nachweis PRRSV-negativer, in Kürze absetzbarer Ferkel eine Verzögerung von etwa einer Laktationsperiode im Vergleich zur Information von PRRSV-negativen (vor der Aufnahme von Kolostrum) totgeborenen Ferkeln bedeuten würde, könnte die Auslegung der Ergebnisse und die Durchführung nachfolgender Aktionen unter Nutzung eines Kombinationsprotokolls beschrieben werden, das sowohl die Überwachung von totgeborenen als auch von bald absetzbaren Ferkeln beinhaltet.

 

Enric MarcoAus Sicht der Praxis von Enric Marco

Die Schlüsselstrategie für die letztendliche Erzeugung PRRSV-negativer Ferkel besteht abgesehen davon, kein Sperma von positiven Ebern zu benutzen, in der Aussetzung der Aufnahme von Remontetieren oder der Schließung des Betriebs. Mit diesen Maßnahmen wird die Zirkulation des Virus unter den Zuchtschweinen unterbunden. Zu wissen, wann die ersten negativen Ferkel erzeugt werden, ist bei der weiteren Umsetzung der Maßnahmen, die zur Eliminierung des Virus führen, entscheidend. In jenen Betrieben, in denen die Zucht- und Mast am gleichen Ort stattfindet, ist der Zeitpunkt, zu dem die ersten negativen Ferkel erzeugt werden, das Zeichen dafür, mit der Eliminierung der Mastferkel zu beginnen, was bedeutet, dass die Ferkel, die nach der Eliminierung im Betrieb verbleiben, negativ sind (vorausgesetzt natürlich, dass es keine Endmastschweine im Betrieb gibt). Es ist außerdem ein Zeichen dafür, die Wiederaufnahme von negativen Remontetieren zu beschließen ohne das Risiko einzugehen, positiv zu werden.

Die Blutentnahme abgesetzter Ferkel war die am häufigsten benutzte Methode. Das Risiko nur auf diese Art von Proben angewiesen zu sein besteht darin, das Vorkommen des Virus zu verpassen, wenn dessen Zahl sehr niedrig ist. Die Genauigkeit und Sicherheit, die durch die Kombination von Proben abgesetzter und neugeborener Ferkel gegeben sind, unabhängig davon, ob sie lebend oder, wie in der Publikation vorgeschlagen, tot geboren wurden, helfen uns dabei, eine Entscheidung zu treffen, die für jeden Plan zur Tilgung der Krankheit ausschlaggebend sein wird. Diese neue Methode der Entnahme von Blut- oder Hautproben (Achsel) von Totgeburten verschafft Fachleuten neue Mittel um immer die notwendige Zahl an Proben zu erhalten. Diese Proben sind jedoch kein Ersatz für die Probe abgesetzter Ferkel, wie in der Publikation dargelegt wird, da sich negative neugeborene Ferkel auch im Abferkelstall anstecken könnten. Es ist selbstverständlich, dass bei dieser Art von Kontrollen ein einziger negativer serologischer Befund nicht ausreicht. Vielmehr benötigen wir verschiedene negative Ergebnisse in Folge, um sicher zu sein, dass das Virus nicht mehr im Betrieb zirkuliert.

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