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Gutes Absetzen der Ferkel beginnt „vor dem Absetzen“

Alles, was Sie wissen müssen, um Ihre Ferkel erfolgreich abzusetzen.

Für die Ferkel ist das Absetzen die bis dahin stressvollste Zeit ihres Lebens, denn vor dem Absetzen:

  • haben die Ferkel ihre eigenen Zitzen, an denen sie die Muttermilch trinken
  • ruft ihre Mutter sie zum Trinken
  • trinken sie 12 bis 24 Mal am Tag
  • trinken sie mit der Sauenmilch leicht verdauliches Flüssigfutter.
Foto 1: Alle Ferkel werden von der Sau gleichzeitig gesäugt

Foto 1: Alle Ferkel werden von der Sau gleichzeitig gesäugt

Nach dem Absetzen jedoch:

  • müssen sie sich die Futterstelle teilen
  • müssen sie fressen, wenn sie können oder wenn ihre Stallgefährten es ihnen erlauben
  • gehen sie dazu über, hauptsächlich festes Futter zu fressen.
Foto 2: Abgesetzte Ferkel teilen sich die Futterstelle und konkurrieren um sie

Foto 2: Abgesetzte Ferkel teilen sich die Futterstelle und konkurrieren um sie

Es ist also eine sehr komplizierte und sehr kritische Zeit, die von den folgenden Faktoren geprägt wird:

  • Die Trennung der Ferkel von der Sau
  • Die Umstellung der Fütterung von der Sauenmilch auf festes Futter
  • Ein Ortswechsel (oft in Verbindung mit einem Transport)
  • In vielen Fällen kommen die Ferkel mit neuen Stallgenossen zusammen.

In dieser Serie von 3 Artikeln werden wir auf sehr praktische Weise erörtern, welche Aufgaben und wichtigen Punkte wir in unseren Betrieben analysieren und erfüllen müssen, um ein erfolgreiches Absetzen zu ermöglichen.

Das Absetzen der Ferkel beginnt „vor dem Absetzen“

Das erfolgreiche Absetzen beginnt in der ABFERKELBUCHT, wo die folgenden wichtigsten Ziele erreicht werden sollten:

  1. Ferkel mit korrektem Gewicht und Alter beim Absetzen
  2. Ferkel mit einem gesunden Verdauungssystem, die auf das Absetzen vorbereitet sind
  3. Gut immunisierte Ferkel
  4. Wenn möglich, Ferkel, die bereits sozialisiert wurden.

1. Ferkel mit korrektem Gewicht und Alter beim Absetzen

Damit qualitativ hochwertige Ferkel einen guten Start in der Aufzuchtphase haben, sollten sie beim Absetzen mindestens 6 bis 6,5 kg wiegen.

Foto 3: Gerade abgesetzte, qualitativ hochwertige Ferkel: Höhere Erfolgschancen nach dem Absetzen

Foto 3: Gerade abgesetzte, qualitativ hochwertige Ferkel: Höhere Erfolgschancen nach dem Absetzen

Ein angemessenes Geburtsgewicht führt auch zu einem guten Absetzgewicht. Es ist schwierig, auf das Geburtsgewicht Einfluss zu nehmen, aber die Folgen eines zu niedrigen Geburtsgewichts können kritisch sein. In einer kürzlich gemeinsam mit der Universität Zaragoza durchgeführten Studie an 3.483 Ferkeln haben wir festgestellt, dass Tiere mit einem Gewicht von weniger als 1,07 kg eine höhere Sterblichkeit aufweisen (Grafik 1).

Foto 4: Ferkel aus demselben Wurf mit großen Unterschieden im Geburtsgewicht – ein wichtiger Faktor für ihre Lebensfähigkeit

Foto 4: Ferkel aus demselben Wurf mit großen Unterschieden im Geburtsgewicht – ein wichtiger Faktor für ihre Lebensfähigkeit

Grafik 1: Jungtiersterblichkeit in Abhängigkeit vom Geburtsgewicht: Ferkel mit einem Gewicht von weniger als 1,07 kg (orange) haben eine höhere Sterblichkeit.

Grafik 1: Jungtiersterblichkeit in Abhängigkeit vom Geburtsgewicht: Ferkel mit einem Gewicht von weniger als 1,07 kg (orange) haben eine höhere Sterblichkeit.

Ein weiterer wichtiger Aspekt für das Erreichen des gewünschten Absetzgewichts ist das Alter der Ferkel. Das Durchschnittsalter sollte zwischen 26 und 28 Tagen, in Ausnahmefällen aber auf keinen Fall unter 24 Tagen liegen.

2. Ferkel mit einem gesunden Verdauungssystem, die auf das Absetzen vorbereitet sind

Ein guter Gesundheitszustand ist der Schlüssel zu einem verringerten Auftreten von Durchfallerkrankungen im Abferkelstall, was wiederum eine gute Entwicklung der Darmflora fördert. In diesem Sinne ist es unbedingt erforderlich, Probleme aufgrund des Rotavirus zu kontrollieren.

Neben einem guten Gesundheitszustand trägt ein Management, das sicherstellt, dass die Ferkel immer unter idealen Bedingungen gehalten werden, dazu bei, das Risiko von Verdauungsproblemen zu verringern. Eine gute Wärmekontrolle ist in dieser Phase unbedingt erforderlich.

Foto 5: Ferkel bei angenehmer (rechts), zu warmer (links) oder zu kalter Temperatur (Mitte). Eine schlechte thermische Überwachung im Abferkelstall erhöht die Wahrscheinlichkeit von Verdauungsproblemen.

Foto 5: Ferkel bei angenehmer (rechts), zu warmer (links) oder zu kalter Temperatur (Mitte). Eine schlechte thermische Überwachung im Abferkelstall erhöht die Wahrscheinlichkeit von Verdauungsproblemen.

Nachdem die idealen Umgebungsbedingungen sichergestellt sind, müssen wir mit dem Anpassungsprozess der Verdauung an das Futter beginnen, das die Ferkel später in der Aufzuchtphase erhalten. Zu diesem Zweck ist eine Beifütterung notwendig.

Diese sollte idealerweise um den 5. Tag herum beginnen und meiner Meinung nach aus zwei Phasen bestehen:

Phase 1, deren Ziel es ist, dass die Ferkel vom 5. bis etwa zum 15. Tag zu fressen lernen:

  • Futter mit Aromen und Geschmacksrichtungen, die das Lernen erleichtern
  • Futter, das leicht verdauliches Eiweiß enthält
  • Vorzugsweise in Form von Futtermehl, da dies an der Schnauze kleben bleibt und die Ferkel dazu zwingt, es abzulecken
  • Kleine Mengen (150 g pro Wurf), die in mehreren Gaben pro Tag angeboten werden, so dass das Futter immer frisch ist und von Wärmequellen, Ecken, der Sau und den Tränken ferngehalten wird.
Foto 6: Beifutter vom 5. bis zum 15. Tag: Ansprechendes Aroma und ansprechender Geschmack, leicht verdaulich, geringe Menge und in Form von Futtermehl

Foto 6: Beifutter vom 5. bis zum 15. Tag: Ansprechendes Aroma und ansprechender Geschmack, leicht verdaulich, geringe Menge und in Form von Futtermehl

Phase 2 ab dem 16. Tag:

  • Mikropelletiertes Futter, das leicht verdaulich und schmackhaft ist, aber weniger Zucker und weniger Milchprodukte enthält als das Futter zuvor. Dadurch soll das Verdauungssystem der Ferkel angepasst und entwickelt werden.
  • Es ist besser, kleine Mengen in mehreren Gaben pro Tag zu verfüttern.
  • Es sollte das gleiche Futter sein, das auch beim Absetzen und in den folgenden Tagen verwendet wird.
Foto 7: Beifutter ab dem 16. Tag: Krümeliges Futter, das leicht verdaulich und schmackhaft ist, aber weniger Zucker und weniger Laktose enthält als das Futter zuvor

Foto 7: Beifutter ab dem 16. Tag: Krümeliges Futter, das leicht verdaulich und schmackhaft ist, aber weniger Zucker und weniger Laktose enthält als das Futter zuvor

Wir dürfen auch nicht vergessen, den Ferkeln Wasser zu geben. Milch hat einen hohen Wasseranteil, aber das einzige Wasser, das die Ferkel in der Aufzuchtphase aufnehmen, ist das, was sie selbständig trinken. Daher muss im Abferkelstall qualitativ hochwertiges Wasser in ausreichender Menge bereitgestellt werden, damit die Ferkel problemlos trinken können. Ein ähnliches System wie in der Aufzuchtphase hilft den Ferkeln, sich daran zu gewöhnen.

3. Gut immunisierte Ferkel

Die Aufnahme von Kolostrum ist für die Ferkel ausschlaggebend, und zwar:

  • von ihrer eigenen Mutter
  • in den ersten 24 Stunden nach der Geburt

Wie Chantal Farmer in ihrem auf Pig333 veröffentlichten Artikel schreibt, muss ein Ferkel 178 Gramm Kolostrum pro Kilogramm Lebendgewicht zu sich nehmen. Um dies zu erreichen, sind ein Management, das sicherstellt, dass die Ferkel im Abferkelstall nicht frieren, und Praktiken wie das abwechselnde Säugen nach Gruppen von entscheidender Bedeutung.

Die Ferkel, die durch das Kolostrum einen ausreichenden Nestschutz von ihrer Mutter erworben haben, haben später eine größere Chance, eine gute aktive Immunität zu entwickeln, und werden daher beim Absetzen weniger wahrscheinlich an Krankheiten leiden.

4. Bereits sozialisierte Ferkel

In einer Studie von Jaime Figueroa und Deborah Temple wurde festgestellt, dass Ferkel aus nicht sozialisierten Würfen in den ersten Tagen nach dem Absetzen mehr aggressive und weniger positive Interaktionen zeigten. Außerdem war die Zahl der schweren Verletzungen deutlich höher und ihre Produktionsleistung schlechter.

Es gibt eine zunehmende Zahl von Studien, die dies belegen, aber obwohl die Ergebnisse den Nutzen dieser vorherigen Sozialisierung zeigen, wird dies nur in Betrieben mit einem angemessenen Gesundheitsstatus möglich sein, in denen die Vermischung dieser Ferkel kein ernsthaftes Risiko einer gesundheitlichen Destabilisierung birgt.

Foto 8: Gemeinsames Säugen: Ferkel, die bereits im Abferkelstall sozialisiert werden, haben nach dem Absetzen weniger Streit und Stress. Quelle: BDPorc. IRTA

Foto 8: Gemeinsames Säugen: Ferkel, die bereits im Abferkelstall sozialisiert werden, haben nach dem Absetzen weniger Streit und Stress. Quelle: BDPorc. IRTA

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