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Eine neue Entdeckung beim Virulenzmechanismus des Schweineerregers Haemophilus parasuis

CReSAs Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Haemophilus parasuis die Sialsäure vom Wirt verwerten kann, um sich der Erkennung durch das Immunsystem zu entziehen und eine Krankheit auszulösen.

11 April 2013
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Von Haemophilus parasuis existieren Stämme mit unterschiedlicher Virulenz, allerdings sind die Virulenzfaktoren dieses Bakteriums nicht eindeutig bestimmt. CReSAs Wissenschaftler haben herausgefunden, dass H. parasuis die Sialsäure vom Wirt verwerten kann, um sich der Erkennung durch das Immunsystem zu entziehen und eine Krankheit auszulösen. Zusätzlich konnte ein Gen identifiziert werden, welches im Zusammenhang mit der Virulenz des Bakterienstammes steht. Dieses Gen könnte bei der Diagnose virulenter H. parasuis Stämme nützlich sein.

Eine Neuraminidaseaktivität wurde bei H. parasuis bereits entdeckt, allerdings wurde die Rolle der Sialylierung bei der Virulenz dieses Bakteriums noch nicht untersucht. Um den Zusammenhang zwischen der Sialsäure (Neu5Ac) und der Virulenz zu erforschen, beurteilten wir die Verteilung von Genen, die beim Sialsäuremetabolismus beteiligt sind, bei 21 H. parasuis-Stämmen aus verschiedenen klinischen Herkünften (einschließlich nasaler und systemischer Isolate). Das Neuraminidase-Gen nanH wurde zusammen mit den CMP-Neu5Ac Synthetase- und Sialyltransferase-Genen neuA, siaB und lsgB in die Studie einbezogen. Eine Neuraminidaseaktivität bei H. parasuis Isolaten schien verbreitet zu sein. Das nanH-Gen von 12 Isolaten wurde in Escherichia coli exprimiert und weiter charakterisiert. Sequenzanalysen zeigten, dass das NanH-abhängige Protein Strukturen enthält, die charakteristisch für die Katalysestelle von Sialidasen sind. Während eine Verbindung zwischen dem Vorhandensein von nanH und den verschiedenen Herkünften der Stämme nicht beobachtet werden konnte, wurde das IsgB-Gen vorwiegend bei systemischen Isolaten gefunden. Dagegen wurde es bei keinem der nasalen Isolaten amplifiziert. Eine Analyse der Lipooligosaccharide (LOS) von den Referenzstämmen Nagasaki (virulent, lsgB+) und SW114 (nicht-virulent, lsgB−) zeigte das Vorhandensein von Sialsäure in den LOS vom Nagasaki-Stamm. Dies unterstützt die Rolle der Sialylierung bei der Virulenz dieses bakteriellen Pathogens. Weiterführende Untersuchungen sind notwendig, um die Bedeutung der Sialsäure für die Pathogenität von H. parasuis zu klären.

V. Martínez-Moliner, P. Soler-Llorens, J. Moleres, J. Garmendia and V. Aragon. Distribution of genes involved in sialic acid utilization in strains of Haemophilus parasuis. Microbiology. 2012. Vol. 158 (8), 2117-2124. doi:10.1099/mic.0.056994-0

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